Die gemeinsame Veranstaltung der Göppinger SPD Gemeinderatsfraktion in Zusammenarbeit mit den Ortsvereinen Göppingen und Faurndau zum brandaktuellen Thema "Sicherheit in Göppingen" war ein voller Erfolg für alle Beteiligten.
Die Göppinger Ortsvereinsvorsitzende Hilde Huber führte nach einer kurzen Begrüßung mit einer Information über die bundesweite zahlenmäßige Entwicklung der Straftaten in das Thema ein. Frau Huber betonte auch, dass das persönliche Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum sehr subjektiv ist und die Menschen bestimmte Situationen völlig unterschiedlich wahrnehmen.
Der Fraktionsvorsitzende Armin Roos analysierte anschließend den neuen Bericht des Polizeipräsidiums Ulm für das Jahr 2022.
Besonders die Diebstähle, Einbrüche (Anstieg um 158 auf 385, also um 70%) und Rohheitsdelikte (Anstieg um 26% auf 6200 Fälle im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Ulm, das bis Biberach und Heidenheim reicht) sind stark gestiegen, auch die Verwendung von Messern (Steigerung um 51 auf 246 Messerangriffe) wurde immer mehr zum Problem.
Was auch betroffen macht ist der starke Anstieg von Gewalt gegen Rettungskräfte und Polizeibeamte, und zwar auf über 300 im Bereich des Polizeipräsidiums.
Auch bei Schockanrufen gab es deutliche Steigerungsraten, wobei hier aufgrund der verschiedenen Erfahrungen die offizielle Zahl eher zu niedrig angegeben scheint.
Künstliche Intelligenz mit ihren Möglichkeiten (z.B.Bilderfälschung, perfekte Stimmennachahmung usw.) werden hier in Zukunft noch vermehrt zur Bedrohung führen.
Armin Roos stellte dann noch die Aktivitäten der Göppinger Gemeinderatsfraktion vor, unter anderem den Haushaltsantrag zur Prüfung, ob die Installation von Kameras zum Beispiel am Brennpunkt Bahnhof Kriminalität verhindern und eine Verbesserung des Sicherheitsgefühls für die Menschen in der Stadt mit sich bringen könnte.
Die aktuelle Rechtslage lässt das derzeit leider nur in "richtigen" Brennpunkten zu, deshalb wird das schwierig, kurzfristig umzusetzen. Die SPD Gemeinderatsfraktion bleibt aber an diesem Thema dran.
Unterstützt wurde das auch vom ehemaligen Göppinger Sozialbürgermeister Jürgen Lämmle, er forderte eine entsprechende gesetzliche Änderung auf Bundesebene.
Dr. Michael Grebner betonte, dass auch der Landkreis Göppingen bei der Verbrechensprävention sehr aktiv sei und auch da viele Initiativen angestoßen würden.
In der darauf folgenden angeregten Diskussion beteiligten sich die Besucherinnen und Besucher sehr intensiv und formulierten viele Vorschläge.
Sehr deutlich wurde auch die Reinlichkeit in der Stadt angemahnt, denn auch überbordender Müll würde sich negativ auf das Sicherheitsgefühl der Menschen auswirken. Auch Waffen- bzw. Messerverbote wie z.B. in Stuttgart wurden als eine gute Möglichkeit eingeschätzt, die Sicherheit gerade in der Innenstadt zu erhöhen.
Die Faurndauer Ortsvereinsvorsitzende Thea Stephan zog zum Abschluss das Fazit dieses Abends: "Wir müssen bereits im Kindergartenalter durch entsprechende Erziehung und Vorbildfunktion bei den Kindern die richtigen Weichen stellen, sonst bekommt die Gesellschaft in den nächsten Jahren große Probleme durch eine wachsende Unfähigkeit, miteinander gut zu kommunizieren und auch ordentlich miteinander umzugehen - das würde natürlich auch eine weiter wachsende Kriminalitätsrate verursachen"
