Die politisch interessierten Bürgerinnen und Bürger in Göppingen sind derzeit über Kurswechsel (oder eher 180° Kehrtwenden) mancher Stadträtinnen und Stadträte sicherlich ebenso irritiert wie die SPD-Gemeinderatsfraktion.

Kaum wurde Frau Inge Auerbacher im Rahmen einer würdigen und gelungenen Zeremonie verdientermaßen zur Ehrenbürgerin ernannt, brechen bei diversen Fraktionen Jubelstürme los und Lobpreisungen auf diese Auszeichnung werden veröffentlicht - gerade von jenen, die sich vorher wortreich mit fadenscheinigen Gründen im Gemeinderat gegen diese Ehrenbürgerschaft ausgesprochen und gegen diese Auszeichnung gestimmt hatten.

Man staunt über die unglaubliche Wendigkeit mancher Kommunalpolitiker - und diese Formulierung ist noch sehr, sehr zurückhaltend...

Schauen wir mal, ob diese Wendigkeit auch für das Thema "Baumsatzung" gilt. welche die Mehrheit im Gemeinderat bedauerlicherweise abgelehnt hat, auch hier mit teilweise nicht nachvollziehbaren Argumenten.

Die öffentliche Meinung ist hier allerdings wohl doch sehr konträr zur Argumentation der Ablehner, was nicht nur in Leserbriefen der NWZ zu erkennen war/ist, sondern auch im Rahmen einer Vielzahl von Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern sehr deutlich wurde.

Die Menschen wollen keinen Kahlschlag von Bäumen, sie wollen eine grüne Umgebung.

In diesem Rahmen auf den Vorrang des eigenverantwortlichen und rationalen Handelns aller Menschen zu setzen, ist nicht realistisch, das zeigen vielerlei Erfahrungen - wenn Profit winkt, werden Bäume von einigen leider nur als zu entfernendes Hindernis angesehen.

Die SPD-Fraktion ist sehr gespannt, ob auch bei diesem Thema zumindest bei einigen der ablehnenden Stadträtinnen und -räte ein Erkenntnis- und Umdenkprozess einsetzt.