„Das Landtags-Mandat endet – der Vollblut-Politiker bleibt!

Veröffentlicht am 02.11.2021 in MdB und MdL

Großer Bahnhof und rauschendes Abschiedsfest für Peter Hofelich nach 15 Jahren als Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Göppingen.  „Ich hatte drei gute Gründe, um frühzeitig und klar mein Ende des Mandats als Landtagsabgeordneter für unseren Wahlkreis Göppingen anzukündigen:

Erstens soll man aufhören, wenn fast alle das noch bedauern.

Zweitens sind 15 Jahre MdL ein angemessener Zeitabschnitt für Politik als Beruf, danach ist man eher lebenslanger Berufspolitiker, was nie mein Ziel war.

Und drittens denke ich mein Berufs-Leben in Abschnitten.

Nach vier Jahren Wissenschaft, einundzwanzig Jahren Industrie und fünfzehn Jahren Politik freue ich mich jetzt auf einen vierten beruflichen Abschnitt, in dem ich die ersten drei Abschnitte freiberuflich integrieren kann und ab 2022 neugierig schaue was an Wünschen und Aufträgen an mich kommt. Energie, Freude und Ideen sind da!“ Das war Fazit und Ausblick von Peter Hofelich bei seiner Verabschiedung als MdL des Wahlkreises 10 Göppingen im Landtag von Baden-Württemberg. Mit Beifall bedacht, mit Anerkennung begleitet und Sympathie gebettet. Der Ort: Die Göppinger Stadthalle, repräsentatives Forum des Landkreises, von 150 Corona-bedingt  in limitierter Zahl geladenen Gästen aus nah und fern am Vormittag des 24 Oktober besucht. Und: alle Zeuginnen und Zeugen eines hoch vergnüglichen und für die SPD wie Peter Hofelich stolzen Festes in der Hohenstaufenstadt!

 

 

Gründe fürs Aufhören …

Peter Hofelich hatte die drei Gründe, auf Befragen des durch den Vormittag moderierenden Rainer Maier, freimütig genannt. Und hatte auch durchblicken lassen, dass die ‚emotionale Entscheidung‘ für das Aufhören bereits in der Wahlnacht der Landtagswahl 2016 für ihn gefallen war. Nach fünf Jahren intensivem Engagement als MdL und Staatssekretär in der grün-roten Koalition und manchen sichtbaren Erfolgen für den Wahlkreis waren die von den Wählern erhaltenen knapp 15 Prozent Wahlkreisergebnis gegenüber den 18 Prozent eines von außen kommenden AfD-Kandidaten und dem Direktmandat eines grünen Bewerbers im bloßen Kretschmann-Sog nicht hinnehmbar. Dieses nur angetippt, war die Verabschiedung aber weitaus mehr in Dur-als in Molltönen gehalten. „Mein politischer Lebensstil ist nach Willy Brandt ‚links und frei‘, Ich  gehe locker und mit gutem Gefühl aus dem Mandat und freue mich auf das, was nun kommt“, antwortete der 68-jährige Salacher auf eine Frage von Maier.

 

Grußworte …

In seinem Grußwort unterstrich Landrat Edgar Wolff eine andere Seite von Peter Hofelich: die Verlässlichkeit und Geradlinigkeit des ‚geborenen Kommunalpolitikers‘ Peter Hofelich. Seine regionale Verbundenheit und seine Weltoffenheit. Und dem Landes- und Fraktionsvorsitzenden der SPD Baden-Württemberg, Andreas Stoch, war es vorbehalten, in einer allseits als beeindruckend empfundenen Rede die politische Leistung im Land und die Eigenschaften von Peter Hofelich ins rechte Licht zu rücken. Die gemeinsamen Jahre als Hofelich st.v. Landesvorsitzender der SPD Baden-Württemberg war und er als Kreisvorsitzender in Heidenheim Teil seines Nordwürttemberg-Teams. Die ersten gemeinsamen Jahre in der SPD-Landtagsfraktion und das harte Ringen für ein Ende der CDU-Dominanz im Lande. Den Durchbruch für grün und rot 2011, mit Hofelich zunächst als Regierungsbeauftragten für Mittelstand und Handwerk sowie als Vorsitzenden des Europaausschusses, und dann als Staatssekretär für Finanzen und Wirtschaft. In der Niederlage ab 2016 die Loyalität von Peter Hofelich zur neuen Fraktionsführung und die harte Oppositionsarbeit als finanzpolitischer Sprecher der SPD. „Das waren harte Jahre für die ich sehr dankbar bin und die nun allmählich zu einer Wende in der Landespolitik für die SPD führen werden“, bedankte sich Stoch für die Jahre des Umbruchs. 

 

Kolleginnen und Kollegen aus dem Landkreis …

In einer Gesprächsrunde würdigten danach MdB Heike Baehrens, MdB Leni Breymaier und MdL Sascha Binder als Abgeordnete aus dem Landkreis Göppingen den Scheidenden. Während Heike Baehrens darauf abhob, welch gute Bürogemeinschaft sie am für die SPD historischen Schillerplatz  mit Hofelich hatte, war die Eislingerin Leni Breymaier direkt und  sagte als höchstmögliches Lob ‚er isch koi Seggl‘ und MdL Generalsekretär Binder zitierte Hofelichs Devise für die SPD ‚gut übereinander reden‘ als ein Leitmotiv auch für ihn,  Peter Hofelich über sich … Rainer Maier fühlte Peter Hofelich nochmal in einem kleinen Dialog zum Ende auf den Zahn. Natürlich sei politisch noch mehr möglich gewesen, aber für ihn sei die Balance zwischen Beruf, Privatleben und Politik eben immer das Bestimmende gewesen. Überhaupt der Beruf: Hofelich schwärmte von den Zeiten als Vertriebsdirektor bei der IBM Deutschland. Aber es drohte eben auch die unsichtbare ‚Bananenschale da vorne‘. Und auch deshalb war 2006 endlich die Zeit reif für die Berufspolitik. Unerschrocken und motiviert.  Der neue Lebensabschnitt begann. Mit der Familiengründung fast zeitgleich. Ingrid als wunderbare Ehefrau, die Töchter Anna Helena 2004 und Sophie Emilie 2005. Das neue Zuhause. 2008. Manches sprach der Verabschiedete an, auch, wo er künftig zurücktreten will und seine Frau und seine Töchter mehr im Vordergrund stehen sollen .

 

‚Politik, Fußball & Rock’n Roll‘ …

Den wirklichen ‚Lebensfaden‘ von Peter Hofelich konnte Rainer Maier nicht auslassen. Das bewies schon die Riesen-Überraschung, als Werner Dannenmann, der ‚Jimi Hendrix vom Filstal‘, den Vormittag mit ‚The Wind Cries Mary‘ eröffnet hatte. Niemand wäre besser geeignet gewesen, mit seiner Musik das Lebensgefühl von Peter Hofelich wieder zu geben, als der Eislinger und mit seinem Spiel für viele hochbedachte Blues-Musiker aus der Region. Hofelichs Landtagskollege, ‚Anne‘ Kenner aus Kirchheim, Legende aus dem Club Bastion, begleitete ihn auf der Mundharmonika bei weiteren Songs. Für Rainer Maier Anlass, Peter Hofelich auf Musik und Fußball abzuklopfen. Ergebnis: Peter Hofelich mit 17 schon auf dem Isle of Wight Festival und bei vielen Gigs rund um die Welt dabei. Peter Hofelich selber der klassische ‚6er‘ im Mittelfeld, aber in der Leistungsdichte seiner Jahrgänge keine besondere Karriere. Dafür ein langjähriger Unterstützer seines VfB und seit einigen Jahren auch wieder des GSV von 1895 ! 

 

Der Abschluss… und Übergang zum gemütlichen Teil …

Natürlich ließ sich der Gastwirts- und Metzgerssohn Peter Hofelich nicht nehmen, den vergnüglichen Vormittag mit wenigen persönlichen Worten zu beenden. Erstaunlich kompakt war der Vormittag abgelaufen, nicht zuletzt dank der hervorragenden Vorbereitung der Veranstaltung durch die SPD-Kreisvorsitzende Sabrina Hartmann. Ihr dankte Hofelichs Frau Ingrid und er zunächst herzlich mit einem Blumengruß. Nicht vergessen wurden, stellvertretend für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im ‚Team Hofelich‘ die beiden Büroleiterinnen Ilse Lämmle und Sylvia Binder. Sie freuten sich über Blumen, die, so Hofelich, „auch, aber letztlich weniger, den Diensten für ihn, sondern vor allem für die Bürgerschaft des Wahlkreises und dem Dienst an der Demokratie“ galten.  Und natürlich vergaß der scheidende MdL auch nicht den Dank an seine Frau Ingrid, die nicht allein Familie und Beruf zusammenhielt, sondern auch wertvolle politische Beraterin war und ist. Mit Ratschlägen an die weiter aktiven Landespolitiker hielt sich Hofelich zurück. Was er von ‚Über-Korrekten‘, ‚Reichweiten-Kommunikatoren‘, ‚Insta-Selbstbefeuerungs-Viralen‘ und insbesondere vom ‚System Kretschmann‘ hält, kann man auf den Blogs ‚Meine Meinung‘ auf seiner Homepage nachlesen. Dass er weiter in Gemeinde, Landkreis, Region und Europa aktiv bleibt, kann man unterstellen. Dass er sich nicht aufdrängt, sondern durch sich wirkt, auch … Deshalb auch die verschmitzte letzte Botschaft an den Saal vor Häppchen, Bier und Gesprächen

… mit dem O-Ton von Fußball-Weltmeister 1990 Andi Brehme, als der schon Trainer der ‚roten Teufel‘ vom Betzenberg war und eine Pressekonferenz abrupt so beendete:

„Ich sage nur ein Wort: Vielen Dank !“   

 

 

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